16 Jun 2016

Column - Time



The Time You Enjoy Wasting Is Not Time Wasted

Ich habe diesen schönen Spruch vor ein paar Tagen auf Pinterest entdeckt und bin seitdem an diesem Satz hängen geblieben, denn er beschreibt meine aktuelle Gefühlslage eigentlich ganz gut - Zeit und wie wertvoll sie ist! Vor zwei Wochen ist meine Urgroßmutter gestorben. Ich gehöre zu den privilegierten Menschen, die sich so glücklich schätzen dürfen, noch zwei Großelternpaare um sich zu haben und bis vor einigen Tagen eine Urgroßmutter. Und während ich das letzte Mal vor etwa zwanzig Jahren mit dem Tod meines Urgroßvaters konfrontiert wurde, damals aber noch ein wenig zu jung war, um die Dimension von Verlust begreifen zu können, verhält es sich dieses Mal doch ein wenig anders und macht mich nachdenklich. Zu meiner Uroma pflegte ich bis zu ihrem Tod ein enges Verhältnis und ich schätze mich unheimlich glücklich, so lange Zeit mit ihr verbracht zu haben. Das nehme ich keineswegs für garantiert. Doch gleichzeitig macht ihr Tod mir so vieles bewusst, was man bisher für selbstverständlich hingenommen hatte, die Existenz der Menschen um einen herum, schließlich sind sie ja immer da. Doch wie lange noch? Und wieviel der gemeinsamen Zeit verpasse ich beim Serien schauen, beim Browsen durch meine Social Media Kanäle, beim belanglosen Surfen durch das Internet? Ich bin 1989 geboren, in den 90ern aufgewachsen, fernab von Internet und Smartphones, ich hatte noch nicht mal einen Gameboy und fernsehen durfte ich auch nur am Sonntag - und zwar Die Sendung mit der Maus, eine halbe Stunde lang. Vielleicht fragen sich die Kids und Jugendlichen von heute, was wir damals so getrieben haben, so wie wir uns vor zwanzig Jahren gefragt haben, wie unsere Eltern sich eigentlich den lieben, langen Tag die Zeit vertrieben haben. Jeder Mensch ist ein Kind seiner Generation und sicherlich auch in der Annahme, dass es sich zu seiner Zeit schöner, besser, unbeschwerter gelebt hat. Das liegt vielleicht aber auch daran, dass man als Kind generell unbeschwerter ist. Wo ist diese Unbeschwertheit geblieben? Einen Großteil meiner Zeit verbringe ich mit Prokrastination oder in Wehmut an eine andere, eine vergangene Zeit. Muss das aufhören? Vielleicht. Vielleicht ist Prokrastinieren, sich den Banalitäten des Alltags hingeben aber auch irgendwie ok, nach obigen Motto, solange man den Moment auf die ein oder andere Art und Weise genießen kann. Was ich mit diesem Post ausdrücken wollte? Ich weiß es nicht. Seht es als eine Art Versuch, meine Gedanken neu zu sortieren und ein wenig darüber zu reflektieren, wie wertvoll die Zeit mit seinen Liebsten ist. Nehmt nichts für selbstverständlich. Und wenn ich auch nur einen von euch zum Nachdenken angeregt habe, ist das genug. Ich fahre jetzt auf jeden Fall erst einmal ein paar Tage weg. Mit meiner ganzen Familie. Das wird eine große Runde, schließlich gehöre ich zu den privilegierten Menschen, die noch zwei Großelternpaare besitzen. Meine Uroma ist jedenfalls für den Rest meines Lebens in meinem Herzen abgespeichert.

These days I'm thinking a lot of the matter of time. My great-grandma passed away a few days ago and this keeps me wondering about how much time I still have left with my loved ones. I'm spending hours watching Netflix or browsing through my social medias. Is this time wasted? Or is the time you enjoy wasting not time wasted at all? Leave a comment down below and share your thoughts about it.

LL

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